HRV - eine Einführungsübung

 
Unser Herz ist kein Metronom. Die Zeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden Herzschlägen variiert im Millisekunden-Bereich. Diese natürliche Varianz im Herzschlag wird als Herzratenvariabilität (abgekürzt: HRV) bezeichnet. Im Ruhezustand ist die Herzratenvariabilität besonders gut spürbar. Dann können die zeitlichen Unterschiede der Abstände zwischen aufeinanderfolgenden Herzschlägen sogar ohne Pulsmesser feststellbar sein. Wer das testen möchte, kann folgende Übung ausprobieren: 
 

  1. Zur Ruhe kommen und einige Minuten entspannt sitzen bleiben
  2. Finger auf den Puls legen und Herzschlag fühlen
  3. Langsam tief ein- und ausatmen (ca. 6 Atemzyklen pro Minute) und dabei auf die Veränderungen im Puls achten: Beim Einatmen schlägt das Herz etwas schneller und beim Ausatmen verlangsamt sich der Herzschlag wieder ein wenig.

 
Diese natürliche Varianz der Herzschläge in Abhängigkeit von der Atmung wird als respiratorische Sinusarrhythmie bezeichnet. Sollte man bei der oben beschriebenen Übung keine Veränderungen im Puls feststellen können, heißt das keineswegs, dass diese nicht vorhanden sind. Da die Unterschiede im Herzschlag meist sehr klein sind, sind sie nicht bei jedem Menschen spürbar. Wie stark die respiratorische Sinusarrhythmie ausfällt, ist u.a. genetisch bestimmt. Diese mit dem Atem gekoppelte Varianz der Herzschläge ist jedoch nicht die einzige Form der Herzratenvariabilität. Denn neben der Atmung gibt es eine Vielzahl weiterer Faktoren, welche die Herzratenvariabilität beeinflussen (z. B. natürliche Blutdruckschwankungen, Tageszeit, Alter).